19. Jun

Blühende Flächen

Als „Blühender Betrieb“ wird der Hafen vom Umweltminister ausgezeichnet

Von Ulli Scharrer

Die Auszeichnung und die Wertschätzung des Umweltministers Thorsten Glauber ermutigt uns, dass wir nicht falsch liegen, erklärt Dipl.-Ökonom Andreas Löffert. Der Geschäftsleiter des Zweckverband Hafen Straubing-Sand nimmt am 24. Juni die Auszeichnung „Blühender Betrieb“ in Augsburg entgegen.

Geschafft hat man das, weil man gemeinsam im Hafen schon vor Jahren begonnen hat, brachliegende Flächen wieder heimischen Blühpflanzen zurückzugeben. Zwölf Bienenvölker, ein großes Insektenhotel von der AWO gebaut, ein Platz für Eidechsen und ein Obstbaumlehrpfad hat man gleich zusätzlich realisiert.

Der „Blühende Betrieb“ ist ein Teil des „Blühpakt Bayerns“: Die Anzahl der Insekten und ihr Artenreichtum sind massiv zurückgegangen. Mit dem Blühpakt Bayern möchten wir diesen Trend stoppen und dazu ein breites Bündnis entwickeln. Zu dem das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz erklärt: „Gemeinsam mit allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteuren wollen wir den Insekten ihre Lebensräume zurückgeben. Ziel ist eine spürbare Erholung der Bestände und Vergrößerung der Insektenvielfalt.“

Hermann Wutz, von der TTW Waldpflege, übernimmt bei der Pflege der Blühflächen des Zweckverbands den aktiven Part, und hat auch mit einem Imkerfreund die Bienenvölker in einem Bauwagen untergebracht. Gemeinsam mit Löffert erklärt er, dass man neben noch nicht genutzten Flächen des Industriegebiets auch die Grünflächen entlang der Wege wieder heimischen Blumen zugänglich macht. Insgesamt eine Fläche von rund elf Fußballfelder.

Möglich ist das, weil man eingeschleppten Pflanzen keine Grundlage mehr bietet. Man mäht nur noch einmal im Jahr und magert so den Boden aus. Der würde so mit abgemähten Gras mehr Nährstoffe für die nicht gewollten Pflanzen bieten.

Jetzt haben die heimischen Blumen, die von ganz alleine wieder gekommen sind, wieder die Chance zu blühen. Gemäht werden die Flächen zu unterschiedlichen Zeiten und dürfen teilweise auch über den Winter stehenbleiben. So finden Insekten und Bienen jederzeit eine Fläche zum Wohlfühlen.

Blühflächen und Bienen sind nicht wegen dem Volksbegehren entstanden, die Flächen wieder heimisch blühend zu gestalten, hat man schon vor fünf Jahren begonnen, die Bienen kamen vor drei Jahren hinzu. Als Hafen und vom Gründerzentrum und BioCubator Straubing-Sand ist man schon immer in der „Region der nachwachsenden Rohstoffe“ zuhause. Nicht nur nebenbei, sondern gewollt machen die Grün- und Blühflächen („Wo gibt es noch so viele Alleen wie im Hafen“) das Gewerbegebiet zu einem grünen Arbeitsplatz und sogar zu einem kleinen Naherholungsgebiet für Jogger, Spaziergänger und Radler.

Gemäht wird, damit die Flächen nicht verbuschen oder kleine Bäume darauf wachsen können. Das würde den heimischen Blühpflanzen schaden und natürlich stehen viele Flächen nach wie vor für Neu-Ansiedlungen zur Verfügung. Aber warum die Flächen nicht bis dahin nachhaltig und ökologisch nutzen!

Info

Im Rahmen des „Blühpakts Bayern“ sollen Betriebe dazu animiert werden, ihre Flächen blüh- und bienenfreundlich zu gestalten. Dies hilft nicht nur Bienen, sondern der gesamten Artenvielfalt Bayerns. Die Kriterien, um ein „Blühender Betrieb“ zu werden, findet man unter www.bluehpakt.bayern.de.

Quelle: Dies ist ein Artikel vom Straubinger Tagblatt, veröffentlicht am 19.06.2019.