Archiv für den Monat: Oktober 2021

Rettungsaktion für bedrohte Pflanzenart

Seltener Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae L.) im Hafengebiet angesiedelt

Mit Hilfe des Zweckverbandes Hafen Straubing-Sand versucht die untere Naturschutzbehörde der Stadt Straubing den Bestand des seltenen Froschbisses (Hydrocharis morsus-ranae L.) zu erhalten. Dies ist eine weitere Maßnahme des Umweltamtes zum Erhalt und zur Sicherung der Biodiversität im Stadtgebiet.

Im Rahmen des Projektes LebensRaumHafen brachten die Biodiversitätsberaterin der Stadt Straubing, Anna Stöttner, gemeinsam mit der Landschaftspflegekraft, Bernhard Gilch, einige Exemplare in ihr neues Habitat im Hafengebiet. Der Froschbiss wird in der Roten Liste Bayerns in der Kategorie 2, als stark gefährdet, eingestuft.

Das Vorkommen der gefährdeten Wasserpflanze in den Donauauen, war im Stadtgebiet bis zu diesem Zeitpunkt selten. Deutschlandweit steht die Art auf der Vorwarnliste. In Norddeutschland sind die Bestände noch verhältnismäßig groß. Seine Namensgebung erhält der Froschbiss durch die Ähnlichkeit der Blätter zu einem Froschmaul.

Die auf der Wasseroberfläche schwimmende Art bevorzugt windgeschützte, mäßig nährstoffreiche und sonnigere stehende Teiche oder langsam fließende Wasserläufe.

Die nierenförmig aussehenden Blätter sind ledrig und auf der Oberseite grün. Auf der Unterseite können diese rötlich erscheinen. Der Blühzeitpunkt der weißen Blüten mit der gelben Basis liegt zwischen Juni und August. Im Herbst bilden sich Knospen, die sich von der Pflanze lösen und am Gewässergrund überwintern. Im kommenden Jahr bilden sich aus den Knospen wieder neue Pflanzen und breiten sich auf der Wasseroberfläche aus. Neben einer geschlechtlichen Reproduktion, kann eine Vermehrung ebenfalls durch Bildung von neuen Blattrosetten an Ausläufern erfolgen. Für die Erhaltung der Bestände sollte von einer regelmäßigen Pflege, einer starken Nährstoffanreicherung und von wasserbaulichen Maßnahmen abgesehen werden.

Seit August ist die Biodiversitätsberaterin für die Förderung und Entwicklung ökologisch hochwertiger Lebensräume zuständig und sorgt mit geeigneten Maßnahmen für die Bestandssicherung von bedeutsamen und gefährdeten Arten. Ebenso gehört zu ihrem Aufgabenbereich die Betreuung der Vertragsnaturschutzflächen. Daneben steht sie als Vermittlerin zwischen Bürgern, Landwirten und naturschutzfachlichen Belangen.

Bei Fragen und weiteren Informationen: Anna Stöttner, Hebbelstraße 14, 94315 Straubing, Telefon: 09421/94482198, Email: Anna.Stoettner@straubing.de

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