08. Nov

Von Standort-USPs, Biodiversität und Müllvermeidung

Arbeitskreis „LebenSRaum Hafen“ zu Gast bei Völkl

Arbeitswelten im Einklang mit der Natur. Das ist das Konzept des Arbeitskreises „LebenSRaum Hafen“. Hand in Hand mit dem amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutz sowie Ansiedlern, Mietern und Nachbarn soll das Hafengebiet möglichst umweltgerecht und lebensfreundlich gestaltet werden. Die Herbsttagung fand in den Räumlichkeiten der Firma Völkl im Hafen statt.

Zu Beginn stellte Franz Ederer, Betriebsleiter der Völkl Sports GmbH, deren Nachhaltigkeitsmaßnahmen vor. Ein wichtiges Thema sei vor allem die Energieeffizienz, welches sich durch sämtliche Bereiche der Firma erstreckt. Von der Material- und Ressourcennutzung über Verpackung und Transportwege bis zur CO2-Einsparung durch Umstieg auf 100% regionalen Ökostrom seit Anfang 2022.

Im Anschluss daran widmete man sich dem neuen Bahnhaltepunkt „Straubing-Hafen“, der zum Sommer 2024 in Betrieb gehen wird. „Mit der Schaffung dieser Maßnahme generieren wir eine Aufwertung des Standortes. Der neue Bahnhaltepunkt wird vielen Pendlern den täglichen Weg zur Arbeit erleichtern, was für die Unternehmen am Hafen wiederum ein USP in Sachen Personalgewinnung und -bindung sein kann“, eröffnete Stefan Niedermeier, stellvertretender Geschäftsleiter des Zweckverbands Hafen (ZVH) Straubing-Sand, das Thema. Er bedankte sich bei Aiterhofens Bürgermeister, Adalbert Hösl, für die gute Zusammenarbeit bei diesem bedeutsamen Projekt. Neben E-Ladestationen für Auto und Fahrrad sowie barrierefreien Zugängen und Blindenleitsystemen wird derzeit eine sichere Zuwegung zum Hafen für Fußgänger und Radfahrer errichtet.

Niedermeier übergab anschließend das Wort an zwei Vertreter der Deutschen Bahn, die den Anwesenden das „Deutschlandticket als Jobticket“ präsentierten. Damit haben Unternehmen die Möglichkeit, ihre Beschäftigten mit einem Zuschuss von mindestens 25 Prozent zu unterstützen. Die Deutsche Bahn legt nochmal 5 Prozent oben drauf. Am Beispiel des aktuellen 49 Euro-Tickets läge der Eigenanteil des Arbeitnehmers dann bei lediglich 34,30 Euro. Es wurde außerdem darauf hingewiesen, dass die Mitnahme eines Fahrrads oder E-Scooters innerhalb des Landkreises Straubing-Bogen und der Stadt Straubing im Preis des Jobtickets inbegriffen sei.

Nach einer Fragerunde zum Bahnhaltepunkt „Straubing-Hafen“ wurden von ZVH-Mitarbeitenden jüngste Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt im und um das Hafengebiet vorgestellt. Dies gelingt unter anderem mit dem neuen Mähkonzept, das seit diesem Jahr erstmalig das Ausmagern der Grünflächen statt des bisherigen Mulchens vorsieht. Nach dem Mähen wird beim Ausmagern das Schnittgut nach einiger Zeit zu Ballen gepresst. Anschließend müssen die Ballen allerdings noch entsorgt werden. Grund dafür sei die Verunreinigung des Schnittguts durch Kleinplastik und Zigarettenstummel, wie Martina Mayer vom ZVH erläuterte. Dass diese wertvolle Biomasse weder als Futtermittel noch als Ausgangsstoff für eine weitere Wertschöpfung verwendet werden kann, sorgte bei den Teilnehmenden des Arbeitskreises für Entsetzen. Ideen, wie man diese Problematik des steigenden Müllaufkommens angehen möchte, wurden anschließend präsentiert und diskutiert. Im Rahmen der traditionellen „Aktionswoche Sauberer Hafen“, die im März 2024 erneut stattfindet, sollen bereits neue Maßnahmen umgesetzt werden.

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