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24. Okt

Ein weiterer Schritt auf dem bayerischen Weg in eine holzbasierte Bioökonomie

Presseinformation

Weit über 100 Teilnehmer haben sich am 24.10.2019 in der Straubinger Sennebogen Akademie versammelt, um Impulsvorträge von Wissenschaftlern und Businessexperten aus Bayern, Öster-reich und Finnland sowie Vertretern des Bayerischen Sachverständigenrats für Bioökonomie in Sachen holzbasierte Bioökonomie zu hören. UPM, Andritz und der BioCampus Straubing stellten ihre technischen Möglichkeiten und Planungen im Anlagenbereich, Fritzmeier Umwelttechnik, Bio-fibre und .bwc management consulting im Produktbereich vor. Prof. Alfred Teischinger von der BOKU Wien gab einen Ausblick auf die Rohstoffverfügbarkeit in Europa und die durch den klima-bedingten Waldumbau hervorgerufene Verschiebung zu einem höheren Laubholzaufkommen.

Als Fazit kann festgehalten werden, dass die Forstwirtschaft den Rohstoff in ausreichender Menge und Qualität bereitstellen kann und die Holzwirtschaft bereits vielversprechende Anlagentechnik und Produkte zum chemischen Aufschluss von Holz entwickelt hat. Allein die Umsetzung in industriellem Maßstab steckt noch in den Kinderschuhen.

Die geplante Großanlage von UPM in Deutschland und die ebenfalls geplante Demonstrationsanlage in Straubing stellen bezüglich Größe und potentieller Verarbeitungsmenge zwei unterschiedliche Zielrichtungen dar. Während bei UPM die Erwartungen in der zentralen Verarbeitung großer Mengen liegen, bieten die Straubinger Anlage und der umgebende BioCampus Chancen zur Gründung und Ansiedlung innovativer Unternehmen, die z. B. durch kleinere Anlagen eine dezentrale Verarbeitung geringerer Rohstoffmengen ermöglichen könnten.

„Was kann man nun in der Praxis tun, um die technischen Möglichkeiten in der Praxis umzusetzen und zu wirtschaftlichem Erfolg zu führen?“ fragte Clustersprecher Prof. Hubert Röder von der HSWT die Referenten am Ende der Veranstaltung. Diese waren sich einig, dass es wichtig sei, an dem Thema dran zu bleiben, Forschung und Bildung sowie den wirtschaftliche Gründerspirit zu fördern und sich nicht von Rückschlägen, wie z. B. im Bereich Bioethanol, entmutigen zu lassen. Wie andere Bereiche wie künstliche Intelligenz und Raumfahrt zeigen, ist der Staat durchaus bereit, größere Summen in erfolgversprechende Themen zu investieren. Der BioCampus Straubing ist hier ein Leuchtturmprojekt in Bayern und darüber hinaus. Es gilt jedoch, die Bemühungen fortzuführen, weil andere Länder diesen Trend ebenfalls mit staatlichen Mitteln fördern.

Prof. Klaus Richter, der im Sachverständigenrat Bioökonomie Bayern eine Schlüsselrolle im Bereich Holz einnimmt, zeigte sich in seinem Schlusswort erfreut, dass das Thema holzbasierte
Bioökonomie in Bayern an Bedeutung gewinnt. Es gelte jedoch, den Anschluss an Groß-Projekte
im europäischen Raum zu halten, um den Abfluss der wertvollen Rohstoffe zu vermeiden. Die organisatorische Verlagerung des Sachverständigenrats vom Landwirtschafts- zum Wirtschaftsministerium zeigt die große Aufmerksamkeit für das Thema und erhöht die Wirkungsmöglichkeiten des Rats noch einmal. Nach der Veröffentlichung des Positionspapiers “Holzbasierte Bioökonomie” gehen die Arbeiten zur Formulierung einer bayerischen Bioökonomiestrategie engagiert voran und lassen weitere Meilensteine erwarten. So arbeitet aktuell eine interministerielle Arbeitsgruppe unter Leitung des Wirtschaftsministeriums, der u. a. auch Vertreter des Landwirtschaftsministeriums angehören, gemeinsam mit dem Sachverständigenrat an strategischen Konzepten zur Entwicklung einer holzbasierten Bioökonomie für Bayern. Schön wäre es, so Richter abschließend, wenn sich die Akteure nach der Auftaktveranstaltung „Holzbasierte Bioökonomie“ Anfang 2018 in Augsburg und der heutigen Veranstaltung in zwei Jahren erneut zu einem Erfahrungsaustausch treffen könnten.

Besonderer Dank gilt der Firma Sennebogen, die der Veranstaltung in ihrer grün illuminierten Akademie-Pyramide einen würdigen Rahmen bot und vor dem offiziellen Teil der Veranstaltung dem holzaffinen Publikum ihre neuesten Maschinen fürs Holzhandling präsentierte.

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Die Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern gGmbH trägt seit 2006 zur landesweiten Vernetzung von Praxis und Wissenschaft in der Branche bei. Die enge Zusammenarbeit mit Vertretern aus Forst- und Holzwirtschaft, Forschung, Politik und Ausbildung ermöglichen einen schnellen Wissenstransfer, die Förderung innovativer Projekte und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Entsprechend dem Leitgedanken „Gemeinsam wachsen“ werden Pilot- und Forschungsprojekte sowie Weiterbildungsveranstaltungen gefördert und der ländliche Raum in Bayern über Regionalinitiativen und proHolz Bayern gestärkt.

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